Wie wir die Macht der Mehrheit für unsere Zukunft entfesseln

Der K3 Kongress für Klima Kommunikation war ein Feuerwerk an Fakten und konkreten Ansatzpunkten für konstruktive Zukunftsdialoge

Sabine Hoffmann und Barbara Fekete am K3 Kongress für Klima Kommunikation

Prof. Dr. Cornelia Betsch demonstrierte auf Basis von Zahlen, Daten und Fakten, dass

  • die Mehrheit Klimamaßnahmen befürwortet - nur nicht weiss, dass sie damit in der Mehrzahl ist #Normen

  • Angst vor sozialem und gesellschaftlichen Abstieg, aber auch vor Klima Lockdown ernstzunehmende emotionale Barrieren sind

  • die Macht der Umgebung DER Schlüssel für Veränderung ist.

Thomas Brudermann über Humor in der Klimakommunikation

Prof. Thomas Brudermann erinnerte uns daran, dass

  • EIN guter Grund für eine Veränderung genügt,

  • es auf den Überbringer/ die Überbringerin der Botschaft ankommt und

  • die Lebensrealität ein starker Einstieg ist, der über die Wirkung der Kommunikation entscheidet.

    Im KlimaLife Hacking mit Empower This Planet wurden verbindende Formate entwickelt, um Menschen aus der Adaptiv-Pragmatischen-Mitte für Veränderungen im eigenen Alltag zu gewinnen.

Klima Life Hacking WorkShop mit Sabine Hoffmann, Barbara Fekete und Thomas Brudermann

Zukunft ist heute

Prof. Dr. Cornelia Betsch ist Gesundheitsforscherin - im Zentrum des Vortrags stand die Planetare Gesundheit sowie Hürden und Hebel zur Steigerung ebendieser:

“Der große Unterschied zu früher ist, dass man Zukunft heute erlebt - früher war die irgendwann nach meinem Tod.” bringt Cornelia Betsch auf den Punkt, worin die Komplexität unserer Zeit begründet liegt. 56% gehen davon aus, dass die Zukunft schlechter wird als das Heute, 38% erwarten keine Veränderung und nur 6% eine Verbesserung.

25% Unentschlossene sind offen für Argumente aus ihrer Lebensrealität

Gleichzeitig sind 20-25% der Menschen unentschlossen, was ihre Position zur planetaren Gesundheit ist: ob sie für oder gegen Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels Stellung beziehen sollen. Exakt diese 25% müssen das Interesse all´ unserer Aktivitäten sein! Auf Augenhöhe gilt es diese anzusprechen, wie Thomas Brudermann betont - so spricht es sich etwa von Betriebsrat zu Betriebsrat leichter, als von Universitätsprofessor zu Betriebsrat!

Soziale Normen als Hürde

Ein riesen Hemmer in der Kommunikation sind erwünschte soziale Normen: Fragt man etwa nach der Einschätzung, wie viele % der Menschen für pflanzliche Ernährung sind, so liegt das bei 29%. Bei der Frage nach der persönlichen Bereitschaft liegt diese bei 47% (!). Den Grund sieht Betsch in gelebter Praxis, etwa fleischdominierten Speisekarten. Und wir dürfen nicht vergessen, mehr als 50% geben an, dass es ihnen schwer fällt, diesen Schritt zu tun.

CO2 Tonne ist keine bekannte Währung

Wir müssen uns abgewöhnen in der absolut abstrakten Währung von CO2 Tonnen zu kommunizieren - dazu haben wir keinen Bezug und drum motivieren uns diese Zahlen auch nicht zum Handeln.

Berechtigte Sorgen

Wir dürfen nicht vergessen, dass Berufsgruppen, die vom Klimawandel und der wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Transformation betroffen sind, diesen als Bedrohung wahrnehmen und erleben. 30-40% geben an, dass der Klimawandel ihre finanzielle Situation verändert hat. In weiterer Folge geht es also um gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Abstieg.
Drum ist es so wichtig davon zu sprechen, was wir “bewahren” wollen und wie wir dank der zukunftsorientierten Maßnahmen “Sicherheit” schaffen. Schließlich befürchten 38% der Bevölkerung einen Klima Lockdown, wenn Klima Ziele nicht erreicht werden. Gleichzeitig sind 58% davon überzeugt, dass die Transformation gemeinsam gelingen kann.

Die Alten gehen mit gutem Beispiel voran, die Jungen erheben ihre Stimme

Statistisch betrachtet halten sich die älteren Semester eher an klimaförderliche Maßnahmen , jüngere Menschen gehen auf die Straße und nutzen ihre Stimme, um für ihre Zukunft auf diesem Planeten zu kämpfen!

Die gute Nachricht: jede Maßnahme verändert Normen

Wie etwa in NYC wo Krankenhäuser als Norm “green food” anbieten und das Steak extra bestellt werden müsste. Hier wird Patient:innen leicht gemacht, sich fleischlos und damit ihrer Gesundheit förderlich zu ernähren.

last but not least: Die Macht der Individualisierungsfalle

Gerne überschätzen wir als Individuum die Wirkung unseres eigenen Beitrags, wie etwa unseren Müll zu trennen und vergessen auf die systemische und politische Dimension des Klimawandels.

Persönliche Anmerkung: Wie wichtig wäre es gewesen, an diesem Wahlsonntag in Österreich (29. Sep 2024) klimafreundliche Parteien zu unterstützen, anstatt abzustrafen - in der Annahme, man wäre selbst deutlich wirkungsvoller als die Politik.

Was bleibt als Resumée?

  • Lasst uns Gelegenheiten schaffen, um die eigene Haltung abzugleichen mit anderen und zu spüren “Ich bin nicht alleine mit dem Anliegen eine planetaren Gesundheit." Die nächste Gelegenheit gibt´s bei der TTT #StadtSafari oder Du lässt Dich inspirieren von mehr als 100 Menschen auf Empower This Planet.

  • Lasst uns die Macht der Umgebung entfesseln - in jeder Organisation. Vom Mittagsbuffet bis zum Dienstfahrrad.
    Und warum nicht, die nächste Teamklausur an einem nachhaltigen Ort in der Natur abhalten, zB auf unserem Erlebnis Campus Ronthal.

  • Lasst uns nicht vergessen auf all jene, die sich bedroht fühlen und in Dialog gehen. Etwa im Rahmen der #Zukunftsallianz, wie Lautaro, Barbara, Sabine, Lilia und Michael es tun. #ZukunftsDialog #TribePower

Auf eine Zukunft, die wir lieben werden!

P.S.: Hier geht´s zur Grazer Charter der Klimakommunikation - als Inspiration und um diese zu unterstützen.

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1 Jahr The Tomorrow Tribe: Mit Freude und Mut die Zukunft in die Hand nehmen

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#StadtSafari zu carla Wien Nord: Zukunftsreise Wertschätzung